Für Jung und Alt – eine Herausforderung der besonderen Art
Mit Steinäxten Bäume fällen! – so lautete die Aufgabe, die der Pfahlbauverein Dingelsdorf der Jugendfeuerwehr aus Dingelsdorf, Dettingen und Wallhausen und deren Betreuer gestellt hat. Geht das überhaupt? Und wenn ja, mit welchem Aufwand an Kraft, an Geschicklichkeit beim Umgang mit einer steinzeitlichen Axt und nicht zuletzt die Frage, wie hoch ist dafür der Zeitaufwand. Nachdem die Vorbereitungen für diese Aktion getroffen waren, es wurde mehrere Baum-stämme entsprechend präpariert bereitgestellt, traf man sich bei bestem Wetter am Jäger-Treff im Wald zwischen Dettingen und Hegne. Nach einer kurzen Begrüßung der „Truppe“ erläutert Herbert Gieß die unterschiedlichen Arten von Steinbeilen und –äxten, die er selbst, nach teils originalen Funden im Pfahlbaufeld bei Sipplingen, nachgebaut hat. „Auf das bestimmte Holz komme es an, damit eine Steinzeitaxt überhaupt gut funktionieren kann“, so Herbert Gieß. Er zeigt an einem Baum, wie sich die etwas eigenwillige Form ergeben hat. Im Übergang vom Stamm zur Wurzel, dort fanden die Steinzeitler das beste Material. Ausreichend hart musste es sein für eine langlebige Schäftung, erläuterte weiter Herbert Gieß. Für Steinzeitbeile wurde Holz im Übergang zu einem Seitenast eigesetzt; auch diese Stelle war entsprechend hart und damit langlebig. Als Schneiden diente seltenes Felsgestein aus den Vogesen. Hier war nicht die Härte des Steins gefragt, sondern zäh musste er sein. Und dann ging es los: Jungs und Mädchen und auch die Betreuer der Truppe machten sich abwechselnd ans Werk. „Gar nicht so einfach und ganz schön anstrengend“, so war an den verschiedenen Fällplätzen zu hören.
Mit zunehmendem Erfolg wuchs aber rasch die Begeisterung für dieses ungewöhnliche Experiment und bald „fielen“ die ersten Baumstämme. Und dann, frei nach dem Motto: „ohne Mampf kein Kampf“, gab es nach getaner Arbeit Wurst und Fleisch, die am offenen Feuer (in einer Feuerschale) gegrillt werden mussten. Aber Halt, vorher waren noch die Grillstöcke zu schnitzen und das Fleisch zu schneiden – alles mit nachgebauten Steinzeitmessern. Der Hunger war bald gestillt und der Nachtisch vertilgt, es gab frisch geerntete Erdbeeren, flammte die Fällbegeisterung erneut auf. Noch ein Gruppenfoto und die Betreuer riefen zum Abmarsch. Ein insgesamt gelungener „Einsatz“ der Jugendfeuerwehr aus Dingelsdorf, Dettingen und Wallhausen!