Pfeil und Bogen waren für die Menschen der Steinzeit eine unentbehrlich effektive Fernwaffe, die bei der Jagd aber auch als Angriffs- und Verteidigungswaffe eingesetzt wurde.
Pfeilspitzen aus Feuerstein wurden zu Tausenden in den Pfahlbaustationen am Bodensee gefunden. Ein Pfeil erreicht eine Geschwindigkeit von 200 Meter/Sekunde und entwickelt eine enorme Energie. Die Durchschlagskraft von Pfeilgeschossen nicht nur bei der Jagd auf Tiere ist hinreichend bekannt.
„Ötzi“ der Mann vom Tisenjoch wurde vor 5300 Jahren bei einer Alpenüberquerung mit einem einzigen gut gezielten Pfeil ermordet.
Die Bögen waren aus Eiben oder Ulme gearbeitet. Um die Jahrhundertwende im ersten Pfahlbaufieber entdeckten Bodmaner Fischer in ihrem Grabungsloch einen komplett erhaltenen Eibenbogen. Einen weiteren besonders gut erhaltenen Eibenbogen trug „Ötzi“ bei sich, dazu auch eine Pfeiltasche mit Pfeilen. Die Pfeile waren befiedert und mit Feuersteinspitzen bewehrt. Die Pfeilspitzen wurden im gespaltenen Pfeilschaft mit Tiersehnen befestigt und zusätzlich mit Birkenteer verklebt.
Aus der großen Anzahl meiner Pfeilspitzen sind einige wahre Besonderheiten: darunter Fernimporte von jenseits der Alpen – an manchen sind noch Reste der Birkenteerbefestigung anhaftend.
Zeichnung aus Lernort Pfahlbauten, Pfahlbaumuseum Unteruhldingen „Materialien für die Projektarbeit mit Schülern“ Band , 3. Auflage 2001.
Pfeilspitze aus Jade
Ein absolutes Einzelstück ist eine geschliffene Pfeilspitze aus Jade. In unserer Dauerausstellung im Pfahlbaumuseum in Dingelsdorf sind Pfeilspitzen und rekonstruierte Pfeile ausgestellt.