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Feuerstein wird auch als Flint, Hornstein oder Silex bezeichnet. Er kommt in kartoffelgroßen, unregelmäßigen Knollen im Kalkgestein vor. Die nächsten Vorkommen im Bodenseeraum gibt es im Raum Schaffhausen, Randen.

Diese Feuersteinknollen wurden von den Pfahlbauern durch Schlag und Drucktechnik in scharfe Lamellen aufgespalten. Aus den Rohklingen wurden durch absplittern vom Klingenmaterial, dem sogenannten „retuschieren“ Werkzeuge geformt. So entstanden Pfeilspitzen, Messerklingen, Dolche, Bohrer und Schaber. Mit Birkenteer in Holzschäften geschäftet wurden sie zu schneidenden Werkzeugen und Waffen.

Von Archäologe Dr. Helmut Schlichtherle gezeichnete, retuschierte Sichelklinge aus dem Pfahlbau Sipplingen

Von Archäologe Dr. Helmut Schlichtherle gezeichnete, retuschierte Sichelklinge aus dem Pfahlbau Sipplingen

Mit Feuerstein bewehrten Pfeilen konnten Tiere gejagt und anschließend mit Feuersteinmessern zerlegt werden. Mit Feuersteinschabern wurden die Felle von Fett und Sehnen befreit, um sie anschließend zu gerben.

Selbst hartes und zähes Holz, Hirschhorn und Knochen konnten mit Feuerstein zu Werkzeugen geschnitzt werden. (siehe Beiträge 3 – Feuersteinklinge im Holzgriff, 4 – Hirschgeweihhacken, 17 – Sicheln, 18 – Pfeilspitzen)

Feuersteinwerkzeuge machen den größten Teil der gefundenen Steinzeitfunde aus. Sie sind für das geübte Auge relativ leicht zu finden, da sie in nassem Zustand, ähnlich wie Glasscherben, glänzen.

Beispiele für retuschierte Feuersteingeräte, Pfeilspitzen, Schaber, Dolch- und Messerklingen, sowie Bohrer

Beispiele für retuschierte Feuersteingeräte, Pfeilspitzen, Schaber, Dolch- und Messerklingen, sowie Bohrer

Schon seit 1990 führe ich in Zusammenarbeit mit der Dingelsdorfer Grundschule für die jeweils 4. Klasse ein Steinzeitprojekt durch.

Neben steinzeitlichen Techniken, wie Feuer schlagen und Mehl mahlen, haben wir die Pfahlbaustation am Klausenhorn begangen. Mit großem Eifer suchten Lehrer und Schüler den Ufersaum nach Feuersteinen ab. Bei einer solchen Aktion kam Sara zu mir, mit der Frage: „Ist das was?“

In Ihrer kleinen Hand hielt sie die größte und perfekteste Pfeilspitze, die ich je gesehen habe.

So bewahrheitet sich das alte Sprichwort:

„Wer suchet, der findet.“

Alle Wohnzimmerführungen findet ihr hier…

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