Schmuck und Kleidung waren in nahezu allen frühen Gesellschaften ein sichtbares Zeichen ihrer kulturellen Gruppenzugehörigkeit.
Bei den Menschen in den Pfahlbaudörfern waren Perlenketten und mehrreihige Perlencolliers aus polierten Kalksteinröhrenperlen sehr beliebt. Kupferschmuck in Form von Perlen, Scheiben oder Spiralen wurde neben Perlmutt, Bernstein, Meeresschnecken und Bergkristall aus bis zu 1000km entfernten Gebieten an den Bodensee importiert.
© Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg, M.Erne
Diese seltenen Schmuckstücke spiegelten wie Dolche und Hammeräxte den sozialen Status seines Trägers. Durchbohrte Fangzähne von großen Raubtieren wurden als Jagdtrophäen und zum Zeichen von großem Mut und Tapferkeit getragen.
Durchbohrte Zähne vom Wildpferd, Bär, Wolf und Dachs. Fundorte Sipplingen und Unteruhldingen.
Zu allen Zeiten wurde vielen Schmuckgegenständen eine Schutzfunktion zur Vermeidung von Unheil zugeschrieben.
Die Herstellung der Kalksteinröhrenperlen war eine Spezialität der berühmten Siedlung Hornstaad auf der Höri. Zu Tausenden wurden sie in allen Fertigungsstufen in der abgebrannten Pfahlbausiedlung ausgegraben. Solche Röhrenperlen finden sich in allen Pfahlbau-Weltkulturerbestätten rund um die Alpen und zeigt wie vernetzt die Menschen der Jungsteinzeit waren.
Durchbohrte Steinscheiben und Steinperlen. Gefunden in Sipplingen, Wallhausen und Bodman.
Auch in meiner Sammlung finden sich mehrere Schmuckstücke aus den Pfahlbaustationen des Überlinger Sees.
Aus Platzmangel können wir sie in unserem Museum in Dingelsdorf nicht zeigen.
Dies ist der (vorerst?) letzte Teil der Wohnzimmerführungen.
Aktuell dürft Ihr wieder ins Museum, wir freuen uns auf Euch!