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Knieholmschaft aus Eschenholz mit dazugehörigem Axtblatt aus Grüngestein

Den bedeutendsten Fund einer kompletten Axt kennen wir von der Eismumie. Ötzi wurde am 19.September 1991 in den Ötztaler Alpen auf dem Simlaun Gletscher in 3210 Meter ü.M. gefunden. Bei seiner umfangreichen Ausrüstung befand sich auch ein kompletter Knieholm mit eingesetztem Kupferbei mit Lederumwicklung.

Bereits im Winter 1978 konnte ich das Fragment eines Knieholms bergen. Ein Sturm der wie ein Mahlstein mit hohem Wellengang an der Hafenmole des Sipplinger Osthafens entlang fegte, legte Kulturschichten und den darin verborgenen Knieholm frei.

Axtholkmklinge Zeichnung

Ein unscheinbarer Fund mit großer Aussagekraft. Doch nicht genug des Finderglücks!

Im darauffolgenden Jahr wurde an derselben Stelle die zum Holm passende, aus Grüngestein geschliffene und polierte Steinaxtklinge, freigespült.

archeologische Zeichnung mit Einzelelementen

Durch die Ergänzungszeichnung wird das ursprüngliche Erscheinungsbild der Gesamtkonstruktion ersichtlich.

Es besteht ein faszinierender Zusammenhang mit Ötzi und seiner Axt. Der Eismann wird auf ein Alter von 5300 Jahren datiert. Zu dieser Zeit stand in Sipplingen eine Pfahlbausiedlung, aus ihr stammt der gefundene Axtholm.

Der Knieholm ist momentan in unserer Holz-Sonderausstellung im Museum Dingelsdorf mit einer detailgetreuen Nachbildung zu besichtigen.

P.S.: Leider erst nach Corona!

Alle Wohnzimmerführungen findet ihr hier…

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